[Sie wollen direkt zum aufgezeichneten Nachgespräch zwischen Gastkünstlerin Vera Burmester und Akademie-Projektleiter Thomas Kaestle gelangen? Dann klicken Sie bitte hier.]

Fast eine Woche hat die Künstlerin Vera Burmester in Jesteburg verbracht, um die Gemeinde auf sich wirken zu lassen, zu recherchieren und zu brainstormen, Eindrücke und Gedankenblitze zu sammeln. Eine ihrer ersten wichtigen Errungenschaften dabei, wie sie beim abschließenden öffentlichen Workshop im Schützenhaus erzählt: eine Leihkarte der Bücherei. Ein Buch mit Jesteburg auf alten Ansichtskarten habe sie sich da zum Beispiel angesehen, um ein Gefühl für die Vergangenheit zu bekommen. Und die Gegenwart? „Ich bin einfach so durch den Ort gelaufen“, sagt sie und sogleich wird klar, dass es dabei ein „so einfach“ gar nicht geben kann: Ihr seien viele freundliche Menschen aufgefallen, sie sei angelächelt worden. Und natürlich habe sie den „fremden Blick“ aufgesetzt. Den hatte sie ja mitgebracht. Wie auch eine erste Assoziation zu Jesteburg aus einem Telefonat mit der Mutter: „Da ist doch dieses irre Kunstwerk!“ Gemeint war die Kunststätte Bossard, die sich Burmester natürlich ansah. Im Worhshop sagt sie dann: „Was hat hat Jesteburg Besonderes? Natürlich die Kunst!“ Und zwar nicht irgendwelche: „Dieses Potenzial muss doch genutzt werden.“
Leise Poesie zeichnet Vera Burmesters Kunst oft aus, ein Spiel mit Sprache und gefundenen Bildern, mit Kombinationen und Situationen. Was ihr noch wichtig sei, wie sie sagt: Humor. „Das ist in der Kunst noch immer ein Tabuthema,“ bedauert sie, „und manchmal sind Menschen deshalb ein wenig verwirrt von meinen Arbeiten.“ Im Studium habe sie sogar eine theoretische Fachprüfung zum Thema „Kunst und Humor“ absolviert. Und als sie dann nach ihrem Meisterschülerinnen-Abschluss „so als Künstlerin in die Welt geworfen“ gewesen sei, habe sie sich erstmal gefragt: „Wie geht das jetzt eigentlich?“ Sie habe sich an die gelben Hörspielkassetten ihrer Kindheit erinnert – daraus sei schließlich das Objekt Künstler werden. Folge 1 entstanden, aus Papiermaché geformt. In einen Kassettenrekorder einlegen und abspielen kann man es freilich nicht. Der Inhalt erschließt sich nur im Kopf. Die Arbeit ist auch das Titelmotiv der aktuellen Einladungskarte zur Jesteburger Akademie.




Mit dem öffentlichen Raum verbinden Vera Burmester zunächst Schilder. Im Stadtraum Hannovers hängt an mehreren Orten eines mit der geprägten Aufschrift „Liebespaare bitte hier küssen“. Als stünde da: „Einfahrt verboten“. Burmester hält sich bei ihren Schildern an die DIN-Norm. Schriftart, Format oder Rahmen entsprechen tatsächlich einem üblichen Hinweisschild. Das macht ihre poetischen, irritierenden, humorvollen, manchmal Absurden Eingriffe oft erst auf den zweiten und dritten Blick wahrnehmbar: „Ich spiele mit Sichtbarkeit und Gewohnheiten“, sagt sie. Und: „Viele Menschen merken das gar nicht.“ Das macht den Effekt nach dem Bemerken umso größer. Neugier führt zu einem Einlassen, zu Gedankenspielen und Kopfkino. Man muss sich gar nicht küssen unter dem „Liebespaare“-Schild, um Bilder und Ideen zu erleben, Erinnerungen oder Fantasien. Es war Teil von Burmesters Diplomarbeit und sie hat einst viele Absagen erhalten, als sie fragte, ob sie ein Exemplar aufhängen dürfe. Dabei verkaufte sie die Schilder zum Preis von Schildern, nicht von Kunstwerken. Wo sie auf Interesse stieß, entwickelten sich oft besondere Orte: Vor dem Café Konrad in Hannovers Altstadt bleiben bis heute viele Menschen deswegen stehen.




Während ihres Stipendiums im Künstlerhaus Meinersen im Jahr 2008 wurde Burmester von einem lokalen Mäzen angesprochen. Er wolle, dass sie einen kleinen Schilderweg im Ort gestalte. An zwölf Orten hingen Burmesters Aufforderungen, Vorschläge und Kommentare schließlich – wie Bildunterschriften zu öffentlichen Räumen. Das Künstlerhaus berherbergt auch ein Trauzimmer. Draußen installierte Burmester zwei Schilder links und rechts am Querbalken eines Unterstands: „Vorher“ und „Nachher“ stand darauf. „Ich weiß nicht, ob das jemand wirklich umgesetzt hat,“ sagt die Künstlerin, „aber ich stellte mir vor, wie sich Brautpaare vor und nach der Trauung dort fotografieren lassen – dazwischen passiert etwas für sie wichtiges, aber man sieht es ihnen vielleicht gar nicht an.“ An einem pittoresken Wehr in Meinersen stand plötzlich „Verweile doch“, in DIN-Norm, versteht sich. „Vergissdeinnicht“ stand an der Wand eines Blumenladens, „Für Brieffreunde und alle Orte“ an einem Postbriefkasten, „Geheime Ecke zum Flüstern“ im Hof einer Grundschule und „Wünsche bitte ins obige Loch sprechen“ an einem großen Astloch vor dem Rathaus.
Ein Schild in einem Veranstaltungsraum Meinersens illustriert gut, dass die scheibar simplen Objekte recht komplexe und nachhaltige Gedankengänge auszulösen vermögen: „Der Herd ist ausgeschaltet“, stand da – und was klingt wie eine beruhigende Vergewisserung, löst natürlich ungefragt erst Unsicherheiten und Zweifel aus. Ob es an den Schildern ein Label gebe, ein Impressum oder einen „Absender“, fragte ein Workshop-Teilnehmer. Burmester verneint: „Ich will gar nicht, dass das sofort als Kunst enttarnt wird, das soll ja irritieren.“ In Meinersen habe es zwar eine Broschüre gegeben, die auf Wunsch Zusammenhänge herstellte, Zusatzinformationen zugänglich machte. Aber die Frage – die eine wichtige Frage für jede Kunst in öffentlichen Räumen ist – steht im Raum: „Braucht das einen Hinweis auf den Kontext und wie einfach soll es sein, den zu finden?“ Burmester antwortet mit einer Gegenfrage: „Ist die Verwirrung nicht etwas Herrliches?“


„In Jesteburg habe ich sehr viel geschaut – und dann sehr viel gezeichnet“, berichtet Burmester von ihrer Woche als Gastkünstlerin. Sie habe sich einfach eine Packung kleine Pappen gekauft und sich dann eine festgelegte Anzahl von Skizzen vorgenommen, „weil man ja sonst gar nicht aufhören kann“: „Da waren 100 Stück drin, also habe ich genau die Hälfte genutzt und 50 Gedanken und Beobachtungen zu Papier gebracht.“ Sie fängt an, die Pappen auf dem Fußboden auszulegen, in zehn Reihen je fünf Stück. „Sie können ja einfach mal schauen, was ich da gemacht habe – und ob Sie was wiedererkennen“, kommentiert Burmester. Es ist ein kleines Bilderbuch über Jesteburg, das sie ausbreitet, jemand müsste es nur binden. Tatsächlich ist Burmester auch gelernte Buchbinderin und unterrichtet das Handwerk an der Hochschule Hannover im Studiengang Design. Das sei für die Studierenden oft eine wohltuende Abgrenzung zum Rest des Studiums: „Für Künstler*innen und Designer*innen kann so eine eindeutige Vorgabe sehr befreiend sein – wenn was schief ist, ist es eben schief und man macht es nochmal.“ Die Kunst hingegen sei mit ihrer Freiheit eine andere Herausforderung.





Burmester fragt die Workshop-Teilnehmer*innen nach spontanen Zugängen zu ihren Assoziationen auf dem Fußboden. Jemand zeigt sofort auf die Karte mit der Aufschrift „Frisöre & Eisdielen“. Und schon beginnen die Diskussionen. Die Skizzen mit dem fremden Blick funktionieren als hervorragender Gesprächsanlass, lösen einen Austausch über die jeweils eigenen Wahnehmungen von Jesteburg aus, schlagen Themen vor und setzen diskursive Rahmen. Es geht um demografischen Wandel, die Veränderung der Gemeinde und ihrer Angebote, um Erinnerungen und Kindheit, um unglaublich viele Schaltkästen und die Bemalung vieler davon durch Mitglieder des Kunstnetzes. Und dann geht es um einen Satz, den Burmester während ihres Aufenthalts irgendwer während einer Plauderei sagte: „Die Jesteburger mögen Jesteburg nicht“. Jemand wirft ein: „DEN Jesteburger gibt es gar nicht, aber es gibt den LAUTEN Jesteburger.“ Ein anderer sagt: „Wir haben hier eine Nein-Kultur. Nein ist ein ganz wichtiges Wort in Jesteburg.“ Es geht weiterhin um Grüßen und Zurückgrüßen, um zweite Blicke und Interpretationen sowie um tiefere Ebenen hinter einem Witz oder einer Skurrilität.


















































Dann dreht sich das Gespräch um Mikrokosmen und Aufmerksamkeitsökonomie: Wer nimmt was wahr, wer prägt die öffentliche Meinung auf welchen Weise? Das persönliche Gespräch sei von großer Bedeutung, um Perspektiven und Meinungen zu verdeutlichen oder anzuregen. Und oft zähle dabei nicht Quantität sondern Qualität. Auch Vera Burmesters „fremder Blick“ findet sich als Statement auf einer der Karten wieder: „You can disover more in the first day somewhere new than in a week at home“ – man kann am ersten Tag an einem neuen Ort mehr entdecken als in einer Woche zuhause. Die unverbrauchte Außenperspektive kennt und weiß vieles nicht – und kann genau daraus Zusammenhänge entstehen lassen, die von innen nicht mehr herzustellen wären.






Auch ein Zitat von Roger Willemsen hat Burmester zu Papier gebracht: „Kultur besteht in ihren wesentlichen Teilen aus Überforderung.“ Es sei wichtig, auszuhalten, dass man auch mal etwas nicht verstehe, so sagt sie: „Meine eigene Reaktion erzählt mir dann etwas über mich selbst.“ Am schlimmsten sei es doch bei der Betrachtung von Kunst, wenn etwas einfach egal sei. Jemand wirft ein, Desinteresse sei aber doch ein wesentlicher Bestandteil von Demokratie – die eigenständige Entscheidung, was einen zweiten Blick lohne und was nicht, gehöre auch zu den Freiheiten des öffentlichen Raums. Vor allem, führt Burmester weiter aus, sei die Frage unwichtig, was sich ein*e Künstler*in „dabei gedacht“ habe. Viel wichtiger sei doch, sich zu fragen: „Was macht das mit mir?“ Dann könne man ja in einem weiteren Schritt fragen: „Wie kann ich das Andere in mein Denken integrieren?“



Mit Kunst sei es wie mit Wein, stellt jemand fest: „Jeder kann ein Kenner sein – oder eben ein Kennenlerner.“ Jede Wahrnehmung, jede Perspektive, jedes Urteil sei individuell richtig, nur eben nicht zwangsläufig auch übertragbar: „Es braucht ein wenig Mut, subjektiv wahrzunehmen.“ Wichtig sei vor allem, Kunst an sich heranzulassen: „Es muss eine Grenze überschritten werden, bevor sie etwas mit Dir macht.“ Schließlich wird das Gespräch nochmals konkreter: Jemand fragt in die Runde, was wohl die fünf roten Balken auf einer Karte bedeuten könnten. Rote Zebrastreifen? Zaunlatten? Testergebnisse? Burmester sagt, sie habe das Bedürfnis verspürt, den vielen dokumentierten „Heide-Elementen“ hier und da etwas Abstraktes entgegenzusetzen: „Ich wollte das Gefühl überwinden, Jesteburg müsse von mir als Heideidyll wahrgenommen werden.“



Burmester hat den Workshop-Teilnehmer*innen außerdem Briefumschläge mitgebracht, mit jeweils fünf Sätzen darin, die sie aus Büchern ausgeschnitten hat – Material, das oft auch in ihren Collagen eine Rolle spielt. „Ich verfüge über eine große Satzsammlung“, sagt sie. Sie habe mehrere hundert dabei: „Ich habe mich in diese Sätze verliebt.“ Besonders schätzt sie für die eigene Arbeit englische Sätze: „Beim Übersetzen passiert bereits eine zusätzliche Auseinandersetzung mit dem Gelesenen.“ Es geht ihr darum, Zusammenhänge herzustellen, Kombinationen zu finden und so Poesie, Humor, Naheliegendes, Absurdes oder Neues entstehen zu lassen. Also zeigt sie einige Fotos, die sie bei ihren Streifzügen durch Jesteburg gemacht hat, Schnappschüsse, Situationen, Objekte, Gefundenes. Die Anwesenden sollen spontan assoziieren und so kleine Geschichten andeuten, die sich ohne weiteres Zutun in den Köpfen entspinnen.
Burmester zeigt ein Foto von einer bunten Büroklammer und einem nicht weniger bunten Sandkastenförmchen auf dem Pflaster vor eine Kindertagesstätte. „Das hatte so eine tolle Farbigkeit“, sagt sie. Und: „Wer legt das denn da so hin?“ Jemand aus der Runde trägt einen ausgeschnittenen Satz dazu vor: „Plötzlich erklang ein lautes Puff.“ Zack, Geschichte. Burmester zeigt ein Bild von einer Gartenpforte. Jemand hat eine kleine Schiefertafel daran gehängt, auf der zwei handschriftliche Worte stehen: „Schöner Tag“. Jemand liest einen seiner fünf Sätze dazu vor: „Das Wetter schlägt um, Wolken ziehen auf.“ Die Sätze betiteln und schlagen narrative Richtungen vor. Immer neu stellt sich die Frage: Wie verändern sich die Bilder mit dem Text? Und natürlich: Andersherum.




Schließlich hat Vera Burmester noch Fragen an die Workshop-Teilnehmer*innen vorbereitet. Zum Beispiel: „Wie erleben Sie Kunst im öffentlichen Raum?“ Oder: „Die Kunst kommt ungefragt, ist das gut?“ Der öffentliche Raum sei ja meist ein Durchgangsraum, sagt jemand: „Wie schafft es die Kunst, mich innehalten zu lassen, wovon hängt ab, ob ich mich einlasse?“ Es handele sich letztlich nur um ein öffentliches Angebot, sagt eine andere Teilnehmerin. Und jemand reagiert: „Ignorieren schaffe ich aber nicht.“ Eine erzählt, ihr sei lange das ziellose Flanieren abhanden gekommen gewesen. Erst seit dem Workshop mit Jan Fischer gelinge es ab und zu wieder bewusster, sich Zeit zu nehmen und nur zu schauen. „Muss Kunst ausgewechselt werden, wenn sie alltäglich wird?“, fragt Burmester. Jemand verweist auf die eher alltägliche, aber wichtige Funktion von Kunst als Orientierungspunkt oder Landmarke. Eine andere fragt nach dem Wandel von Kunstbegriffen oder gesellschaftlichen Verhältnissen und den Konsequenzen daraus: Stalin-Statuen abräumen? Und die von Hitler?
„Wird Kunst vielleicht erst wieder wertgeschätzt, wenn sie verschwinden soll oder bereits verschwunden ist?“, fragt einer. Akademie-Projektleiter Thomas Kaestle verweist auf die aufgeregten Debatten bei der Aufstellung der Nanas von Niki de Saint Phalle in Hannover im Jahr 1974 und auf deren breite Anerkennung heute: „Haben die jetzt ihren Zweck als Provokation erfüllt? Können die weg?“ Was passiere, wenn ein Stadtraum voll sei, wenn gar kein Platz mehr für neue Kunst bleibe? Wenn sich die Räume um die Kunst herum so sehr verändert haben, dass die ursprünglichen Zusammenhänge und Bezüge nicht mehr funktionieren? Er selbst habe im Jahr 2005 als künstlerischer Leiter des Kunstvereins Hildesheim einen künstlerischen Ideenwettbewerb für einen Entsorgungspark für funktionslose Kunst im öffentlichen Raum ausgeschrieben – um durch die Provokation Diskurse in Gang zu bringen. Der Kunstverein Springhornhof in Neuenkirchen beherberge außerdem auf seinem Gelände einen Park der unerwünschten Skulpturen des Künstlerduos Elmgreen und Dragset.
Und dann geht es noch um die Beurteilung von Kunst: „Wer beurteilt den Wert von Kunst und nach welchen Kriterien?“ Jemand fragt dazu weiter: „Ist Kunst nur etwas für Eingeweihte? Oder für Eingeweide?“ Eine andere Teilnehmerin zitiert Paul Klee: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Man müsse sich aber darauf einlassen wollen und können: „Kann das erlernt werden?“ Jemand wirft ein, zumindest der Kunstmarkt lebe auch von Behauptungen und Zuschreibungen. Dann wiederum gibt jemand zu bedenken, Blicke auf und Bewertungen von Kunst veränderten sich mit der persönlichen Eingebundenheit, dem Erleben eigener Kreativität in einem künstlerischen Prozess – und erinnert an den Workshop mit Frank Nordiek. „Warum sind so viele Menschen angestrengt von Kunst?“, fragt Vera Burmester außerdem. Das sei doch schön und genau richtig so, finden einige. Die Herausforderung sei Teil der Wahrnehmung.





Dann bittet Burmester alle, einen eigenen Satz zu notieren – ähnlich den ausgeschnittenen in den Briefumschlägen. Sie mischt die Karten und lässt jede*n eine ziehen, nur nicht die eigene. „Das ist meine Hausaufgabe“ sagt sie: „Gehen Sie mit diesem Satz durch den Alltag, durch den öffentlichen Raum – und finden Sie Orte und Situationen, zu denen er als Bildunterschrift passen könnte.“ [Reaktionen von Workshopteilnehmer*innen auf diese Aufgabe und auf die Anregungen des Workshops allgemein finden Sie hier.]
Abschließend sammelt sie Wünsche für Jesteburg, jeweils in einem Satz formuliert. „Lösungsorientierte Harmonie“ ist darunter, „Toleranz und Offenheit“, „respektvoller Umgang miteinander“ und „dass das, was da ist, besser zusammenkommt und -arbeitet“. Außerdem „Anregungen zum Nachdenken“, „kritische Auseinandersetzungen, die Negativität in Positives umwandeln“, ein „herschafftsfreier, kreativer Dialog“, „konstruktive Diskussionen“, „mehr Geduld bei Prozessen“ und „zuhören zu können, ohne bereits eine fertige Meinung zu haben“. Der letzte Wunsch ist der der Künstlerin: „Ich würde gerne nochmal wiederkommen.“
[Alle Fotos: Sophie Casna.]
Nachgespräch
Eineinhalb Wochen nach Vera Burmesters Workshop traf sie sich mit Akademie-Projektleiter Thomas Kaestle zu einem digitalen Nachgespräch. Für die Teilnehmer*innen des Workshops ergibt sich hier möglicherweise die eine oder andere Vertiefung, Verortung oder Reflexion. Vor allem ist die Aufnahme aber ein Angebot an all jene, die nicht zum Workshop mit Vera Burmester kommen konnten oder wollten: Sie haben hier Gelegenheit, die Gastkünstlerin mit ihren Herangehensweisen, Strategien, Ideen, Hintergründen und Erlebnissen kennenzulernen. Wie geht sie mit öffentlichen Orten um, was interessiert sie daran, welche Kunst entspricht ihren Schwerpunkten?
Unter diesem Absatz finden Sie das Nachgespräch als Video- und als Audiomitschnitt. Sie entscheiden selbst, ob Sie nur hören wollen oder dabei die Gesprächspartner auch sehen wollen.
Kunst
soll Antwort
auf Fragen
geben
wenn der
Betrachter
in sich
welche
mit sich
herumträgt
LikeLike